Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott.
Psalm 42, 3
„Wo
ist
nun
dein
Gott“
–
eine
Frage,
die
dem
Beter
des
Psalms
täglich
begegnet.
Eine
Frage,
die
ihn
quält,
angesichts
seiner
Situation,
der
gefühlten
Ausweglosigkeit,
angesichts
des
Schreckens
und
der
Tränen.
„Wo
ist
nun
dein
Gott“
oder
auch
„Wo
bist
du,
mein
Gott“
–
das
sind
Fragen,
die
so
manch
einem
Menschen
vielleicht nicht so unbekannt vorkommen.
Nicht
nur
die
Seele
des
Psalmbeters
dürstet,
meine
tut
es
auch.
Der
Psalm
spricht
etwas
in
meinem
Herzen
an.
Etwas,
was
sich
auch
in
der
Überschrift
von
Psalm
42
wiederfinden
lässt:
Sehnsucht.
Der
Duden
beschreibt
Sehnsucht
als
ein
„inniges,
schmerzliches
Verlangen
nach
jemandem
oder
etwas“
und
auch
im
Psalm
wird
deutlich,
dass
Sehnsucht
wehtun
kann.
Vielleicht
ist
auch
das
der
Grund,
warum
ich
meine
Sehnsucht
nicht
immer
spüren
will,
warum
ich
sie
oftmals
eher
„verdrängen“
will.
Doch
dann
lese
ich
diesen
Psalm
oder
sehe
einen
atemraubenden
Sonnenuntergang
oder
darf
einen
Moment
tiefster
Liebe
und
Verbundenheit
bezeugen
und
da
ist
es
wieder:
Dieser
Schmerz,
in
den
schönsten
Momenten
des
Lebens,
diese
Sehnsucht,
die
über
mich
hinausgeht
und
die
immer
etwas
Unverfügbares
mit
sich
bringt.
Oder
ich
schaue
in
die
Nachrichten,
erlebe
das
Leid
um
mich
herum
oder
die
Dunkelheit
in
mir
drin.
Wir
können
Sehnsucht
in
den
Durststecken
unseres
Lebens
spüren
und
wir
können
sie
in
den
vollkommensten
Momenten
unseres
Lebens
spüren.
Da
ist
etwas,
wovon
ich
weiß,
dass
es
da
ist,
dass
ich
aber
noch
nicht
vollends
greifen
kann:
„Wann
werde
ich
dahinkommen,
dass
ich
Gottes
Angesicht
schaue“
sagt
der
Psalmist.
Er
vergleicht
seine
schmerzhaft
empfundene
Sehnsucht
im
Angesicht
der
Ungerechtigkeit
und
des
Leids
mit
dem
Lechzen
und
Schrei
eines
Hirsches
nach
frischem
Wasser.
Durst
ist
überlebenswichtig
und
kann
unangenehm
und
sogar
tödlich
sein,
wenn
er
nicht
gestillt
wird.
Er
treibt
und
lenkt
uns
und
erinnert
uns
daran, zu trinken. Klares, frisches Quellwasser – ein wundervoller Ausblick im Angesicht des Durstes.
Der
Psalm
macht
mir
Mut,
den
Durst
meiner
Seele,
diese
Sehnsucht
in
mir,
wahrzunehmen
und
genauer
hinzuhören:
Wonach
dürstet
meine
Seele?
Und
womit
versuche
ich,
meinen
Durst
zu
stillen?
Meine
Seele
dürstet
nach
Gerechtigkeit,
nach
Frieden,
nach
Heilung.
Meine
Seele
dürstet
danach,
das
Wirken
des
lebendigen Gottes hier in dieser Welt und in meinem kleinen Alltag zu sehen.
Meine
Sehnsucht
treibt
mich
ins
Gebet,
hin
zu
Gott.
Mein
seelischer
Durst
verlangt
nach
dem
Lebendigen,
nach
dem
klaren
Quellwasser.
Der
Psalm
ermutigt
mich,
meine
Sehnsucht
nicht
„schön
zu
reden“,
sondern
ehrlich
zu
sein
und
mit
all
meinen
Emotionen
vor
Gott
zu
kommen
–
auch
meine
Seele
darf
schreien,
Gott,
zu dir.
Autor: Dana Sophie Jansen
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